Wenn man sich von Gardelegen aus Wiepke nähert, fällt schon von weitem die Feldsteinkirche ins Auge.
Die auf einer leichten Anhöhe im Dorf liegende Kirche wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und ist heute ein
Denkmal an der durch Sachsen-Anhalt führenden "Straße der Romanik".
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Die Kirche besitzt ein relatives kurzes Schiff und einen eingezogenen quadratischen Chor. Der westlich vorgelagerte Querturm
ist im Glockengeschoss leicht zuräckgesetzt und hat im Abschluss ein Satteldach mit Dachreiter.
Die vorhandenen Öffnungen sind, bis auf die Priesterpforte, verändert. 1720 wurden nach einem Brand sowohl die
Fensteröffnungen vergrößert als auch die Eingangstär in die Nordseite des Turmes verlegt. Aus dieser Zeit sind die alten Tären
erhalten geblieben. Urspränglich war das Untergeschoss des Turmes mit dem Schiff über zwei rundbogige Arkaden verbunden.
Eine frühgotische Taufe aus Sandstein in Pokalform mit Kugelschmuck am Schaft, ein schlichter Beichtstuhl mit Empore
und eine Loge aus dem Jahre 1693 sind die ältesten Inventarien. Bemerkenswert im Chor ist eine Kassettendecke aus dem
Jahre 1602. Sie soll aber aus einem anderen Bauwerk stammen und erst später hier eingebaut worden sein.
Die Orgel wurde 1842 von der Kirchengemeinde erworben und stammt urspränglich aus der Börde. Aus dem Jahre 1910 sind
die Bleiglasfenster im Ostgiebel. Sie zeigen Moses mit den 10 Geboten und Jesus Christus nach der Auferstehung.
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Nach der Wende erfolgten umfangreiche Arbeiten zur Rettung des alten Gotteshauses.
Dach und Mauerwerk wurden grundhaft rekonstruiert, Chor und Kirchenschiff in mehreren Etappen restauriert. Auch die Orgel
mit ihren 5 Registern ist wieder bespielbar und der schlichte Altaraufsatz nach der Restaurierung wieder am alten Platze.
Viele Besucher erfreuen sich jedes Jahr an unserer schlichten, doch auf ihre Art sehr schönen alten Kirche.
Die Kirchengemeinde und der Wassermühlen- und Heimatverein bieten in der warmen Jahreszeit und in der Adventszeit
mehrere Konzerte in der romanischen Dorfkirche an.
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